Lieber Tillmann, Liebe Patrizia

Patrizia VitaliTillmann Heinisch

„Die Aufmerksamkeit ist flüchtig. Man kann sie nicht erzwingen. Sie verlangt regelmässige Übungen. Ich setzte mich morgens nach dem Aufstehen, bevor ich zur Arbeit gehe, auf einen Stuhl, nehme ein dickes, schweres Buch zur Hand und balanciere es auf meinem Kopf. Das ist nur möglich, wenn ich meinen Rücken gerade halte, meine Handflächen nach oben zeigend auf meinen Knien ruhen lasse.“ (TH, 10.08.2016) 

Tillmann Heinisch ist Wissenschaftler, Patrizia Vitali ist Künstlerin. Er arbeitet im Labor, sie im Atelier, er mit Molekülen, sie mit Bildern.  

Aus einem geteilten Interesse an Weltwahrnehmung und Fragen nach Aufmerksamkeit ist ein gemeinsames Forschungsprojekt entstanden, welches sich mit dem Alltag, dem Körper und der Frage nach Übersetzung beschäftigt. Wie kann man verstehen? Wie kann man begreifen? Fassbar machen? Wie sehr brauchen wir dafür unseren Körper? Wie sehr ist der Körper Teil unserer Aufmerksamkeit? 

Tillmanns Arbeit als Forscher wird unseren Bezug und unser Verhältnis zum Körper in Zukunft mitbestimmen, seine tägliche Arbeit jedoch ist für Nicht-ExpertInnen ein Rätsel aus Bewegungen und unsichtbaren Vorgängen. Kann man nur über eine gemeinsame Sprache kommunizieren oder ist genau das Nicht-Verstehen, das Nachahmen, das fragmentarische Zerstückeln, das Missverstehen ein Zugang zu kritischen Fragen? 

Tillmann Heinisch und Patrizia Vitali schreiben sich regelmässig Mails und führen einen unstrukturierten, offenen und experimentellen Dialog über Aufmerksamkeit und ihren Berufsalltag. Daneben zeichnen Sie ihre physischen Bewegungen im Atelier bzw. im Labor auf und entwickeln aus diesen beiden Strängen eine künstlerische Arbeit.

Posterausstellung

Im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen dem NCCR Molecular Systems Engineering und dem Orchester argovia philharmonic wurde am 23. Oktober 2016 in Windisch erstmals eine Posterausstellung gezeigt, die von jungen WissenschaftlerInnen dieses NCCR und von der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) produziert wurden. Hier sehen Sie diese in digitaler Form.

Kontakt für Art des Moleküls

Ralf Stutzki, Verantwortlicher Ethics

Ethik-Projekte im Rahmen des Ethics NCCR Molecular Systems Engineering

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